Ergonomische PrÀsentationen: GestaltungsgrundsÀtze

Unterschiedliche Anwendungszwecke

Ein PrĂ€sentationsprogramm kann unterschiedlich eingesetzt werden, z.B. zum UnterstĂŒtzen eines mĂŒndlichen Vortrags oder zum Erstellen von selbsterklĂ€renden multimedialen Dokumenten, in welchen ein Thema «nachgelesen» werden kann. Je nach Einsatzzweck sollten Folien anders gestaltet werden. In diesem Kapitel wird nur auf die Gestaltung von Folien fĂŒr mĂŒndliche VortrĂ€ge eingegangen.

UnterstĂŒtzung mĂŒndlicher PrĂ€sentationen

Bei einem mĂŒndlichen Vortrag können Folien das Gesagte verstĂ€rken und ergĂ€nzen – um das VerstĂ€ndnis zu verbessern und intensiver Emotionen zu vermitteln. Solche Folien sollten unserer Meinung nach schlicht und nicht-selbsterklĂ€rend gestaltet werden. SelbsterklĂ€rende Folien machen die vortragende Person ĂŒberflĂŒssig. Ausnahmen stellen dabei unter anderem Textzitate oder Audio- und Videoeinblendungen dar. Der gesunde Menschenverstand sollte bei der Umsetzung der nachfolgenden Hinweise nicht ausgeschaltet werden.

Die menschliche Wahrnehmung berĂŒcksichtigen

Bei VortrĂ€gen sollten Auge und Ohr gleichzeitig angesprochen werden, jedoch ist dabei zu vermeiden, dass Auge und Ohr ĂŒberlastet werden oder identische oder gar widersprĂŒchliche Informationen empfangen. Atkinson und Meyer empfehlen daher in ihrer Untersuchung Five ways to reduce PowerPoint overload auf textlastige Folien zu verzichten (d.h. Texte mĂŒndlich zu erzĂ€hlen) und Folien auf das Wesentliche zu reduzieren (d.h. einfach zu gestalten). Obwohl die Untersuchung in englischer Sprache verfasst ist, empfehlen wir einen Blick auf die Beispielfolien in ihrer Untersuchung zu werfen. Auf jeder Seite ist oben eine Folie eingefĂŒgt, darunter ist der zugehörige mĂŒndliche Text abgedruckt.

Atkinson und Meyer haben ihre Folien so gestaltet, dass man möglichst schnell verstehen kann, worum es auf einer Folie geht. Dazu schreiben sie anstatt eines Titels einen kurzer Satz oben auf die Folie, der das Wesentliche der Folie auf den Punkt bringt (Atkinson und Mayer bezeichnen diesen Satz als «Headline»). Ein anderer, sinnvoller Weg eine Folie zu gestalten, besteht darin mit einer Folie Erstaunen und Neugier auszulösen. Dies kann erreicht werden, indem z.B. der Titel (d.h. die Headline) ganz weggelassen wird. Samuel Cremer zeigt dies in seinem deutschsprachigen Artikel PowerPoint kann auch anders anhand mehrerer Bespiele sehr schön auf.

Ein sehr hĂ€ufiges Element von Folien sind AufzĂ€hlungen in Listen-Form. Samuel Cremer empfiehlt im Abschnitt «Infografiken statt AufzĂ€hlungen» solche Listen grafisch oder mit grafischen Elementen umzusetzen, was auch im Einklang mit den Untersuchungen von Atkinson und Mayer ist.

Wer darĂŒber hinausgehende, konkrete und detaillierte Hinweise zur Gestaltung von Vortragsfolien sucht, dem sei das sehr ausfĂŒhrliche Dokument Gestaltung von PowerPoint-Folien von Rudolf Göldner empfohlen.

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